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Stefan Dold. Die Einwanderung und Ansiedlung der Deutschen

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0230
Autor Name: J. A. Stupp
Titel des Artikels : Stefan Dold. Die Einwanderung und Ansiedlung der Deutschen
Publikation: Zeitschrift
Titel der Publikation: Südostdeutsche Vierteljahresblätter
Erscheinungsort: München
Jahr: 1981
Jahrgang: 30
Heft: 4
Seite: 333
* [[J. A. Stupp]]: [[ART:0230 - Stefan Dold. Die Einwanderung und Ansiedlung der Deutschen|<i>Stefan Dold. Die Einwanderung und Ansiedlung der Deutschen</i>]]. Südostdeutsche Vierteljahresblätter, München 1981 (Jg.30 Heft4), S. 333

Kurzgefaßte Gelegenheits-Broschüre zur Bildenthüllung in Gyertyános am 15.Mai 1910.2. Aufl. Temesvár, o. J. (1910). Geheftet. 23 Seiten. (Reprint 1981). Nicht im Handel.

Das Triptychon »Die Einwanderung der Deutschen nach Ungarn« von Stefan Jäger ist nicht nur das Hauptwerk dieses Meisters, sondern ein Volksdenkmal der Donauschwaben, wie es in der bildenden Kunst kein zweites gibt. Die Bestrebungen der ungarländischen Schwaben um Eigenständigkeit, die Ende des vorigen Jahrhunderts stärker wurden, führten zur Ausbildung eines Geschichtsbewußtseins, das in dieser Auftragsarbeit einen bildhaften Ausdruck fand. Die drei Teile des monumentalen Gemäldes zeigen die »Schwaben« am Wege der Wanderung, auf der Rast bei der Ankunft in der neuen Heimat und die eigentliche Ansiedlung. Ein Bild, so recht geeignet zur Identitätsfindung der Donauschwaben, um es modisch auszudrücken.
Zum Festakt der Bildenthüllung an Pfingsten 1910, die von Abt-Domherrn Franz Blaskovics vorgenommen wurde, strömten nahezu 5.000 schwäbische Bauern aus dem Banat, der Batschka und den anderen Siedlungsgebieten zusammen. Jeder Teilnehmer konnte das Bild, als Farbdruck vervielfältigt, erwerben und zum Wandschmuck mit nach Hause nehmen.
In der Tat ist dieses Bild, das vor mehreren Jahren in Salzburg als vierfarbiger Kunstdruck erneut aufgelegt wurde, bis zum heutigen Tage bei den in aller Welt zerstreuten Donauschwaben als Wandzier verbreitet. Dabei ist »Kunst« heute wie damals sicherlich von untergeordneter Bedeutung; es geht den Besitzern vielmehr um die Inhalte, mit denen einerseits Heimattreue bezeugt wird, und die andererseits dazu beitragen, vor allem der jungen Generation traditionelle Verhaltensmuster zu vermitteln. Die vorliegende Broschüre hatte die Aufgabe, den Teilnehmern der Festveranstaltung die Aussage des Bildes »Ehre dem Andenken der deutschen Einwanderer!« nochmals zu verdeutlichen. Volksdichter Josef Gabriel faßte es in Verse:

…Zu schaffe sin se komm her in des Land
Un was die Ahne han b'gonn mit fleiß'ger Hand,
Des han die Enkel treulich weiterg'führt.
'Gesegnet sei ihr Staab, dem Ehr gebührt!'
Doch, Freund, an uns is jetz die Reih',
Sell Werk, was die b'gonn, mir bleiwe treu
De Sitte un der guti deutschi Art
Met treuer Lieb zum Ungarnland g'paart…

Das Originalbild – 6 Meter lang, 2 Meter hoch – war von Anfang an für ein Museum bestimmt. Heute befindet es sich im Stefan-Jäger-Museum in Hatzfeld. Nikolaus Merle hat mit dem Reprint dieser Festschrift für die Semmelweis-Vereinigung Banater Heilberufler einen hervorragenden Griff getan!

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