Beitrag der Deutschen wird durch das Jäger-Haus verdeutlicht
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0508 |
Autor Name: | Barbara Stamm |
Titel des Artikels : | Beitrag der Deutschen wird durch das Jäger-Haus verdeutlicht |
Untertitel des Artikels: | Aus der Ansprache der bayerischen Staatsministerin Barbara Stamm |
Publikation: | Zeitung |
Titel der Publikation: | Observator de Jimbolia |
Reihe: | Deutsche Ecke |
Erscheinungsort: | Hatzfeld |
Jahrgang: | 2 |
Nummer: | 22 (70) |
Datum: | 07.- 13.06.1996 |
Seite: | 8 |
* [[Barbara Stamm]]: [[ART:0508 - Beitrag der Deutschen wird durch das Jäger-Haus verdeutlicht|<i>Beitrag der Deutschen wird durch das Jäger-Haus verdeutlicht</i>. Aus der Ansprache der bayerischen Staatsministerin Barbara Stamm]]. Observator de Jimbolia, Hatzfeld 07.- 13.06.1996 (Jg.2 Nr.22 (70)), S. 8 |
Aus der Ansprache der bayerischen Staatsministerin Barbara Stamm
Fast auf den Tag genau vor drei Jahren, am 7. April 1993, habe ich im Beisein des Hatzfelder Bürgermeisters, des deutschen Konsulus im Temeswar und zahlreicher Vertreter der Banater Schwaben den ersten Spatentich für das Stafan-Jäger-Gedenk- und Begegnungshaus vorgenommen.
Heute ist es nun soweit: Das Stefan-Jäger-Haus wird seiner Bestimmung übergeben. Dies bedeutet für mich einen Höhepunkt meines damaligen Aufenthalts in Rumänien, wo ich mich als Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Rumänien eine Woche aufgehalten habe, um von Bayern geförderte soziale und humanitäre Einrichtungen zu besuchen und weitere Hilfen auf den Weg zu bringen.
Der "Neubau des Begegnungshauses bzw. die Restaurierung des Ateliers stehen in einer Reihe vergleichbarer Maßnahmen, die mein Ministerium über das Haus des Deutschen Ostens in München gefordert und noch fördert. Ich denke dabei unter anderem an die im Aufbau befindliche Jungendbegenunngsstätte in Wolfsberg; ich denke dabei auch an die wiederhergestellte Dreifaltigkeitssäule auf dem Domplatz zu Temeswar, an deren einweihung ich im Rahmen einer beeindruckkenden Zeremonie im April des vergangenen Jahres teilnehmen konnte.
Dabei wurde mir bewußt, welche besondere Bedeutung dieses Denkmal für das Zusammengehörigkeitsgefül und die Religiosität des deutschen Bevölkerungsanteils im Banat innehat. Wie für mich die Dreifaltigkeitssäule die Orientierung des Banats zum deutschen und europäischen Kulturraum versinnbildlicht, so sehe ich das Stefan-Jäger-Haus als Kristallisationspunkt für die heute noch etwa 35000 Deutschen im Banat - aber nicht nur für unsere deutschen Landsleute. Auch den rumänischen und ungarischen Nachbarn wird es erklärtermaßen offen stehen. Das Haus und seine Aktivitäten werden das ihre dazu tun, diesen Nachbarn den kultu-rellen Beitrag der Deutschen zu verdeutlichen, den diese zur gesamtrumänischen Kultur geleistet haben.
Die Tatsache, daß die Stadt hatzfeld wesentlich zur Finanzierung der Begegnungs-stätte beigetragen hat, ist ein großartiges Zeichen des guten Willens zur Zusammenarbeit.
Ich bin sicher, daß Stefan-Jäger-Haus auch den Bogen nach Deutschland schlagen wird! Denn die vielen in den letzten Jahren ausgesiedelten Banater Schwaben, die nach Öffnung der Grenzen mehr und mehr besuchsweise in ihre alte Heimat kommen, werden auch den Weg nach Hatzfeld nehmen, um dem Mann ihre Referenz zu erweisen, der zu den herausragenden Persönlichkeiten unter den Rumäniendeutschen zählt.
Als die für die deutschen Flüchtlinge, Vertriebenen und Spätaussiedler zuständige bayerische Staatsministerin gratuliere ich der Landsmannschfat der banater Scwaben in Deutschland und dem Demokratischen Forum der Deutschen im Banat, daß die Idee, hier in Hatzfeld eine Dokumentations- und Begegnungsstätte zu schaffen, Wirklichkeit geworden ist - wieß Gott kein leichtes Unterfangen, wenn man sich, wie ich nur zu gut weiß, die zahlreichen Schwierigkeiten vor Augen hält, die überwunden werden mußten!
Manche dieser Schwierigkeiten hat die Gemeinde Hatzfeld aus dem Weg geräumt, weshalb ich auch an dieser Stelle dem Bürgermeister von Hatzfeld, Herrn Românu, für die tatkräftige finanziele und organisatorische Hilfe der Gemeinde im Namen der Bayerischen Staatsregierung ausdrücklich danken möchte.
Daß Stefan Jäger vom ganzer Banat als Künstler dieser Landschaft und ihrer Menschen verstanden wird, hat auch das Banater Zentralmuseum in Temeswar damit unterstrichen, daß ed die Ausstellungskonzeption dieser Gedenkstätte erarbeitet hat und sie auch weiterhin fachlich betreuen wird Auch hierfür danke ich.
Für mich, die ich mich über meine dienstlichen Belange hinaus den Banater Schwaben auch persönlich eng verbunden fühle, bedeutet es eine besondere Freude und Genugtuung, daß das Stefan-Jäger-Gedenk-und-Begegnungshaus mit beträchtlicher finanzieller Förderung Bayerns entstanden ist.
Möge es seinen Beitrag zu einem gedeihlichen Miteinander aller Menschen im Banat leisten und ein Symbol werden für eine hoffnungsvolle Zukunft, die uns alle in einem auf christlichen Werten beruhenden Europa beschieden sei. In diesem Sinne erkläre ich das Stefan-Jäger-Gedenk- und -Begegnunshaus für eröffnet und übergebe das Stefan-Jäger-Denkmal der Öffentlichkeit.
(nach der "Banater Post" nr. 9/5 mai 1996)