Bischof Sebastian Kräuter segnet die Stefan-Jäger-Gedenkstätte
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0524 |
Autor Name: | Franziska Graf |
Titel des Artikels : | Bischof Sebastian Kräuter segnet die Stefan-Jäger-Gedenkstätte |
Publikation: | Zeitung |
Titel der Publikation: | Gerhardsbote |
Herausgeber: | St. Gerhards-Werk e. V. |
Erscheinungsort: | Stuttgart |
Jahr: | 1996 |
Jahrgang: | 41 |
Nummer: | 4 |
Datum: | April 1996 |
Seite: | 34 |
* [[Franziska Graf]]: [[ART:0524 - Bischof Sebastian Kräuter segnet die Stefan-Jäger-Gedenkstätte|<i>Bischof Sebastian Kräuter segnet die Stefan-Jäger-Gedenkstätte</i>]]. Gerhardsbote. St. Gerhards-Werk e. V., Stuttgart 1996 April 1996 (Jg.41 Nr.4), S. 34 |
Am Gründonnerstag, den 4. April 1996 wurde die Gedenk- und Begegnungsstätte „Stefan Jäger“ in Hatzfeld von der Bayerischen Staatsministerin Barbara Stamm und dem Temescher Präfekten Dr. Dan Poenaru in Anwesenheit vieler Gäste aus dem In- und Ausland eröffnet.
Schon 1969 haben einige Idealisten und Verehrer von Stefan Jäger in seinem ehemaligen Atelier eine Gedenkstätte errichtet, welche aber baufällig geworden, nicht mehr den optimalen Rahmen für die Werke Jägers sichern konnte. Es wurde renoviert, das Wohnhaus mußte abgetragen und durch einen Neubau ersetzt werden, der als Begegnungsstätte gedacht ist.
Die Sanierung des Ateliers und der Neubau mit seiner Einrichtung wurde vom Bayerischen Staatsministerium übernommen und die Stadt Hatzfeld hat durch beachtlichen Eigenbetrag die Fertigstellung dieser Gedenkstätte gewährleistet. Die Leitung des Projektes oblag dem Landesvorsitzenden der Landsmannschaft der Banater Schwaben aus Bayern, Peter Krier.
Die Segnung bei der feierlichen Eröffnung wurde von Bischof Sebastian Kräuter vorgenommen, dabei würdigte er die Werke Stefan Jägers und gedachte aller bedeutenden Persönlichkeiten, die Hatzfeld hervorgebracht hat und die in verschiedenen Bereichen tätig waren. In der Musik: Emmerich Bartzer, Mathias Svoboda und Josef Linster, der Bildhauer Peter Berberich, der Dichter Peter Jung, die Ärzte Dr. Karl Diel, Dr. Drăgan und viele andere.
Bischof S. Kräuter dankte bei dieser Gelegenheit auch dem hier anwesenden Temescher Präfekten Dr. Dan Poenaru und allen, die dazu beigetragen haben, daß in Temeschburg die Straße, wo unser Märtyrer Bischof Augustin Pacha gewohnt hat und von wo er seinen Leidensweg angetreten ist,, nach ihm benannt wurde.
Während der Hatzfelder Kinderchor die Banater Hymne sang – Text Peter Jung, vertont von Josef Linster – enthüllte Staatsministerin Barbara Stamm das Stefan-Jäger-Denkmal, das von dem in Pfortsheim lebenden Banater Künstler Walter Andreas Kirchner gestaltet wurde. Frau Stamm betonte, daß diese Gedenkstätte und auch andere vergleichbare Maßnahmen, das Bayerische Staatsministerium über das Haus des deutschen Ostens in München gefördert hat und sagte: „Ich denke dabei an die wiederhergestellte Dreifaltigkeitssäule auf dem Domplatz zu Temeschburg, an deren Einweihung ich im Rahmen einer beeindruckenden Zeremonie im April des vergangenen Jahres teilnehmen konnte.
Dabei wurde mir bewußt, welche besondere Bedeutung dieses Denkmal für das Zusammengehörigkeitsgefühl im Banat und die Religiosität des deutschen Bevölkerungsanteils im Banat innehat. Wie für mich die Dreifaltigkeitssäule die Orientierung des Banats zum deutschen und europäischen Kulturraum versinnbildlicht, so sehe ich das Stefan-Jäger-Haus als Kristallisationspunkt für die heute noch 35.000 Deutschen im Banat, aber nicht nur für unsere deutschen Landsleute. Auch den rumänischen und ungarischen Nachbarn wird es erklärtermaßen offen stehen. Das Haus und seine Aktivitäten werden das ihre dazu tun, diesen Nachbarn den kulturellen Beitrag der Deutschen zu verdeutlichen, den diese zur gesamtrumänischen Kultur haben.“
Peter Krier meinte: „Drei Persönlichkeiten aus der Geschichte der Banater Schwaben genießen eine besondere Verehrung in unserer Volksgruppe und erhielten vom Volk den Beinamen ’Schwaben‘. Augustin Pacha, unser Märtyrer-Bischof, der uns gelehrt hat, daß der liebe Gott auch unsere Muttersprache und unseren Dialekt versteht. Wir nennen ihn den ‚Schwabenbischof‘.
Adam Müller-Guttenbrunn, der uns wie kein anderer das Bewußtsein einer eigenen Identität gegeben hat. Wir nennen ihn den ‚Schwabendichter‘.
Und Stefan Jäger, der uns mit seinen über 2000 schönen Bildern über unser Volksleben und mit seinem Lebenswerk, dem großen Einwanderungstriptychon, eine historische und volkstümliche Dokumentation geschaffen. Ihn nennen wir den ‚Schwabenmaler‘.“
Bei einem Empfang im Rathaus hat der Bürgermeister Mircea Românu die Staatsministerin Barbara Stamm als Dank für alles, was sie bisher für dies Stadt getan hat, mit der Ehrenbürgerschaft von Hatzfeld ausgezeichnet. Peter Krier wurde mit dem Ehrendiplom und der Medaille der Stadt Hatzfeld geehrt.
Mit einem musikalische-literarischen Festprogramm wurde dieser ereignisreiche Tag beendet.