120 Jahre
Bibliografie | |
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Artikel Nummer: | 0539 |
Autor Name: | Karl-Hans Gross |
Titel des Artikels : | 120 Jahre |
Untertitel des Artikels: | Blumen für den Schwabenmaler Stefan Jäger – zum Geburtstag |
Publikation: | Heimatblatt |
Titel der Publikation: | Unser Heimatblatt |
Untertitel der Publikation: | Hatzfelder Heimatblatt |
Herausgeber: | HOG Hatzfeld |
Jahr: | 1997 |
Seite: | 7 |
* [[Karl-Hans Gross]]: [[ART:0539 - 120 Jahre. Blumen für den Schwabenmaler|<i>120 Jahre</i>. Blumen für den Schwabenmaler Stefan Jäger – zum Geburtstag]]. Unser Heimatblatt. HOG Hatzfeld 1997 |
Blumen für den Schwabenmaler Stefan Jäger – zum Geburtstag
Dieser Tage jährt sich der Geburtstag Stefan Jägers, des bei uns als Schwabenmaler allgemein bekannten Künstlers, zum hundertzwanzigsten Mal. Er wurde in der Heidegemeinde Tschene / Banat am 28. Mai 1877 geboren. Von den 85 Jahren seines schaffensreichen Lebens hatte der gelernte Kunstmaler mehr als ein halbes Jahrhundert in seiner Wahlheimat, in Hatzfeld, verbracht. Seine vielen Malarbeiten (Öl, Wasserfarben, Mischtechnik u. a.) aus dem schwäbischen Milieu brauchen wir bei dieser Gelegenheit wohl nicht mehr vorzustellen. Etliche sind uns mittlerweile schon recht gut bekannt geworden. Jeder Hatzfelder und manch einer der Banater Landsleute hat, wenn schon nicht ein Jäger-Original, so dennoch eine Abbildung eines Jägers, als Farbdruck, Fotoreproduktion oder Malkopie (von malbegeisterten Amateuren, Dilettanten und dgl. ausgeführt) schon einmal gesehen.
Das auf der Titelseite unseres Heimatblattes abgedruckte Blumenbild, Feldblumenstrauß in Öl, ist einem echten Jäger-Bild entnommen.
Jägers Freude an der Schönheit farbprächtiger Floren in Wiesen und Feldern kommt in vielen Landschaftsbildern, aber auch in den Stilleben zum Ausdruck. Seine Blumenstücke sind überaus gefällig und schön. Gleichwohl ob sich die herrliche Blütenpracht der Feldblumen am Wegrand entfaltet, ob sie am schmalen Rain da und dort in den goldgelben Ährenfeldern sprenkelt oder in der Hand einer jungen Bauernmaid, in einer irdenen Vase ihre Farben erstrahlen lässt, sie wirkt in ihrer bestechenden Frische natürlich und schön.
Einen Feldblumenstrauß hat uns der Maler auch dieses eine Mal aus frischen Feldblumen gewunden: aus Pipatschen, Kornblumen, Rittersporn, Wiesenklee, Glockenblumen, Margaritten und anderen blühenden Wildpflanzen, und in eine tönerne Krugvase mitten in die so vertraute ebene Landschaft der sprießenden Heide gestellt. Zwei Schmetterlinge als Zitronen- und Distelfalter beleben in zusätzlicher Weise das stimmungsvolle Blumenbild, und von weit her grüßen die weißgetünchten Giebel der Häuser eines Dorfes mit dem sie überragenden Kirchenturm.
Eine überaus wohlgefällige, chromatische Abstimmung ist in der künstlerischen Aussage des Bildes angesiedelt, die von Zinnober, Ocker, Pink und Grün bis hin zu Gelb, Orange und Blau und Weiß sich nuanciert und den imposanten Feldblumenstrauß in seiner üppigen Farbigkeit erscheinen lässt. Stefan Jäger zum Gedenken!
Zwei Jäger-Gedenktage fallen heuer zusammen. Das »Kommen« (»Auf-die-Welt-Kommen«) und das »Gehen« eines Menschen - Stefan Jägers; seine Geburt und sein Tod. Er verschied vor 35 Jahren (1962). Wanderer, kommst du an seiner Ruhestätte vorüber, lege ihm eine Blume auf sein schlichtes, verlassenes Grab (und solltest du es nicht mehr wissen, das sei dir noch höflichst gesagt, es liegt auf dem Hatzfelder Friedhof, da wo der breite, seitliche Hauptweg jählings zu Ende geht).
khg