Stefan Jäger Archiv

ART:0143 - Das Werk sollte den Meister loben

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Bibliografie
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Autor Name: Jankovits, Eduard
Aufsatztitel: Das Werk sollte den Meister loben
Zeitungstitel: Neue Banater Zeitung
Untertitel: NBZ Heide-Blatt
Erscheinungsort: Temeswar
Jahrgang: 18
Nummer:
Datum: 20.03.1974
Seite: 5
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Zum 12. Todestag des bekannten Schwabenmalers Stefan Jäger


Das Einwanderungsbild, das Hauptwerk des Sehwabenmalers Stefan Jäger, nimmt heute den Ehrenplatz in der Jägergedenkstätte von Jimbolia ein. Es dürfte aber nicht allen bekannt sein, wie dieses Triptychon auf Anregung der Gemeinde Cărpiniş entstanden ist.

Stefan Jäger war ein guter Freund des Apothekers Rudolf Kessler in Cărpiniş. Oft speisten und unterhielten sich beide im dortigen Kasino. Kessler unterstützte Jäger auch materiell, da er für dessen Schaffen viel übrig hatte. Auch die Vorbesprechungen zur Anfertigung des großen Gemäldes wurden hier geführt. Es waren beherzte Leute, die sich für die Sache begeisterten und Jäger darin auch finanzierten. Da das erste Einwanderungsbild der Trachten wegen nicht entsprach, wurde der Entschluss gefasst, Jäger eine Reise zu bezahlen, damit dieser die Möglichkeit habe, eine gründliche Trachtenstudie in der Ursprungsgegend durchzuführen. Es trugen dazu bei: Simon Kreppel, Lehrer, Johann Walzer, Sparkassendirektor, Johann Röser, Landwirt, Nikolaus Kreppel, Landwirt, Georg Walzer, Bankbuchhalter, Nikolaus Tulius, Landwirt, Stefan Kühn, Gemeinderichter, Andreas Krämer, Getreidehändler, Anton Wagner, Schlosser, Anton Kreppel, Fleischhauer, Wilhelm Kreppel, Landwirt, Peter Müller, Landwirt, Martin Bitto, Tischler, Lenhardt Kreppel, Landwirt, Johann Kessler, Fleischhauer, Andreas Furier, Landwirt, Nikolaus Hoffmann, Kaufmann, Johann Russ, Wagner, Peter Römer, Landwirt, Jakob Kreppel, Landwirt, Franz Krämer, Getreidehändler, Josef Wechselberger, Tischler, Johann Heimann, Friseur, Stefan Mager, Schmied, Johann Weggesser, Landwirt, Franz Schmidt, Landwirt und noch andere.

Das Einwanderungsbild wurde 1910 am 15. Mai in Cărpiniş enthüllt, worüber eine aus jener Zeit stammende Gelegenheitsbroschüre (siehe Bild) Aufschluss gibt, die Stefan Dold, Bauernvereinssekretär, verfasst hat und die man kürzlich auffand. Darin heißt es unter anderem: "Jäger ist noch ein junger Mann, und sein Werk, welches an Konzeption und Ausführung seinen Meister lobt, verspricht auf dem Gebiete seiner Künstlerlaufbahn die schönsten Hoffnungen. Das Bild stellt uns in einer künstlerisch und historisch treuen Ausführung drei Momente dar: 1. Am Wege der Wanderung, 2. Rast beim Ankommen in der neuen Heimat, 3. Die eigentliche Ansiedlung.“

Jäger unternahm unzählige Wanderungen in die verschiedensten Ortschaften des Banats, in Heide und Hecke und fertigte viele Skizzen an. Er stellt in seinem Schaffen das Leben seiner Banater Landsleute dar. Peter Barth schreibt in seinem Gedicht „Dem Maler St. Jäger" über dessen Gestaltungskraft:


Das ganze Dasein von der Wiege

und bis zum Grabe hieltst du fest

in deinen Bildern, Gang und Stiege,

den Flur mit seinem Laubgeäst,

Gerätekammern, alte Giebel,

Die Kinderschar bei Spiel und Fibel…


Stefan Jäger starb im Alter von 86 Jahren, schöpferisch noch tätig am 16. März 1962, in seinem schlicht eingerichteten Zimmer. Seine Ruhestätte befindet sich auf der westlich gelegenen Seite des Friedhofes von Jimbolia.

Foto:

Umschlagseite der Broschüre