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Späte Ehrung Stefan Jägers

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0717
Autor Name: Walter Tonța
Titel des Artikels : Späte Ehrung Stefan Jägers
Untertitel des Artikels: Gedenktafel am Geburtshaus des Malers in Tschene enthüllt
Publikation: Heimatblatt
Titel der Publikation: Heimatblatt Hatzfeld
Herausgeber: HOG Hatzfeld
Jahr: 2004
Ausgabe: 11
Seite: 26-27
* [[Walter Tonța]]: [[ART:0717 - Späte Ehrung Stefan Jägers|<i>Späte Ehrung Stefan Jägers</i>. Gedenktafel am Geburtshaus des Malers in Tschene enthüllt]]. Heimatblatt Hatzfeld. HOG Hatzfeld 2004

Gedenktafel am Geburtshaus des Malers in Tschene enthüllt

Das Geburtshaus von Stefan Jäger in Tschene - Foto:Walter Tonța
Hatzfelder Schüler mit einem kulturellen Programm zur Gedenktafelenthüllung

Obwohl Hatzfeld nicht die Geburtsstätte Stefan Jägers ist, nimmt der bei unseren Landsleuten nach wie vor beliebte Schwabenmaler dennoch einen ehrenvollen Platz in der Galerie bedeutender Persönlichkeiten des Heidestädtchens ein. Und dies mit Recht, denn Hatzfeld diente dem Künstler etwa fünf Jahrzehnte (1910 - 1962) als Wohn- und Wirkungsstätte. In seiner Wahlheimat sind die meisten seiner Bilder entstanden und hier erreichte sein künstlerisches Schaffen seine Glanzzeit. Vieles erinnert in Hatzfeld bis heute an Stefan Jäger: die 1969 im ehemaligen Atelier des Künstlers eingerichtete Gedenkstätte, die 1996 neu gestaltet und zu einem Gedenk- und Begegnungshaus erweitert wurde, eine Büste des Malers im Hof der Gedenkstätte, eine Stefan-Jäger-Straße und nicht zuletzt sein Grab auf dem Hatzfelder Friedhof. In der Gemeinde Tschene, dem Geburtsort Stefan Jägers, gab es hingegen bislang kein sichtbares Zeichen der Erinnerung an den berühmten Sohn dieser Gemeinde. Seit dem 9. August 2003 hat sich dies durch die Enthüllung einer Gedenktafel an seinem Geburtshaus aber geändert. Hier erblickte er 1877 als Sohn des Barbiers und Feldschers Franz Jäger und dessen Gattin Magdalena, geborene Schuller, das Licht der Welt und in diesem Haus verlebte er seine Kindheit. Die Gedenktafel ist der Initiative des Lehrerehepaars Maria und Hans Schulz, den Betreuern des Jäger-Gedenkhauses in Hatzfeld, zu verdanken. Aus eigenen Mitteln ließen sie bei dem Hatzfelder Steinmetz Ladislaus Lichtfusz eine weiße Marmortafel mit rumänischer und deutscher Inschrift anfertigen. Unterstützung fand die Initiative bei den Bürgermeistern von Tschene und Hatzfeld. Die Gemeinde Tschene übernahm die Außenrenovierung des Geburtshauses und das Hatzfelder Bürgermeisteramt nahm die feierliche Enthüllung der Gedenktafel in das Programm der sechsten Hatzfelder Kulturtage auf.
Zur Feier vor dem Geburtshaus Jägers hatten sich am Vormittag des 9. August die Bürgermeister von Tschene und Hatzfeld, das Ehepaar Maria und Hans Schulz, eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der deutschen Abteilung der Hatzfelder Allgemeinschule, eine Vertretung der HOG Hatzfeld sowie Bürger der Gemeinde Tschene eingefunden. Hans Schulz nannte in seiner Ansprache die wichtigsten Stationen des Lebensweges von Stefan Jäger und würdigte dessen künstlerisches Schaffen, wobei er insbesondere den hohen Stellenwert von Jägers Œuvre in der banat- und donauschwäbischen bildenden Kunst herausstellte. Anschließend enthüllte Hans Schulz die Gedenktafel, die folgende deutsche Inschrift trägt: „In diesem Haus wurde der Kunstmaler Stefan Jäger geboren 1877-1962". Während der darauf folgenden kirchlichen Zeremonie weihte der römisch-katholische Pfarrer von Hatzfeld, Károly Nagy, die Tafel. Zum Schluss bot die Schülergruppe aus Hatzfeld ein sehr gelungenes Programm, das sie speziell zu diesem Anlass unter Anleitung der Lehrkräfte Anna Mișcoci, geborene Thierjung, und Roswitha Kovács einstudiert hatte.
Zeitlebens wurden Stefan Jäger kaum öffentliche Ehrungen zuteil. Der stille und bescheidene, zurückgezogen lebende Meister legte auch keinen besonderen Wert auf solche Ehrungen. Erst nach seinem Ableben erfuhr der Künstler die ihm gebührende Anerkennung in Hatzfeld, im Banat, in der Bundesrepublik Deutschland. Nun wurde dem Schwabenmaler eine, wenn auch späte, Ehrung in seinem Geburtsort Tschene zuteil. Sicher sind solche äußeren Zeichen der Verehrung und Anerkennung wichtig; viel wichtiger ist jedoch, dass wir Jägers Bilder in unsere Herzen eingeschlossen haben, dass sie Teil unseres Seelenlebens geworden sind.


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