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Stefan Stefan Jägers Triptychon im Foyer des Adam Müller-Guttenbrunn-Hauses – Archiv

Stefan Jäger Archiv

Stefan Stefan Jägers Triptychon im Foyer des Adam Müller-Guttenbrunn-Hauses

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Bibliografie
Artikel Nummer: 0516
Autor Name: Peter Krier
Titel des Artikels : Stefan Jägers Triptychon im Foyer des Adam Müller-Guttenbrunn-Hauses
Publikation: Buch
Titel der Publikation: Banatica
Untertitel der Publikation: Festgabe für Dr. Alexander Krischan zum 75. Geburtstage
Herausgeber: Verband der Banater Schwaben in Österreich
Erscheinungsort: Wien
Jahrgang: 1996
Seite: 268-269
* [[Peter Krier]]: [[ART:0516 - Stefan Jägers Triptychon im Foyer des Adam Müller-Guttenbrunn-Hauses|<i>Stefan Jägers Triptychon im Foyer des Adam Müller-Guttenbrunn-Hauses</i>]]. Banatica. Verband der Banater Schwaben in Österreich, Wien (Jg.1996), S. 268-269

Es mag dahingestellt sein, ob Picassos „Guernica“, Michelangelos „Schöpfung“ oder Leonardos „Mona Lisa“ als bedeutendstes Kunstwerk der Malerei gilt, für die Banatr Schwaben und für alle Donauschwaben steht fest, dass Jägers Einwanderungsbild für sie das Bild von größter Bedeutung ist. Dabei ist nicht unbedingt der künstlerische Wert des großformatigen Triptychons gemeint, sondern seine kraftvolle Aussage zur Herkunft und Identität und zum Selbstverständnis des deutschen Neustammes an der mittleren Donau. Fast in jedem Haus oder in jeder Wohnung unserer Landsleute befindet sich, neben einer Fotografie der Heimatkirche, eine Druckreproduktion des Bildes an einem Ehrenplatz. So war es für uns von größter Wichtigkeit für das Bild selbst einen gesicherten Ehrenplatz zu finden und es als langfristige Leihgabe ausstellen zu können. Mit der Schaffung des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses war diese Möglichkeit geboten, das Banater Museum hat uns dankenswerter Weise das Bild ausgeliehen.
Der Weg des 1910 geschaffenen Bildes aus dem Atelier Jägers bis zu seiner Ausstellung bei der Eröffnung des Adam-Müller-Guttenbrunn-Hauses, am 4. Mai 1994, verläuft parallel zum Schicksalsweg unserer Volksgruppe. Bekannterweise entstand das Bild auf Betreiben der Gertjanoscher Adam Röser und Jakob Knopf. Allerdings war das schon 1906 fertiggestellte Ureinwanderungsbild, dessen Abbildung sich auf Seite 124 des Buches „Stefan Jäger - Maler seiner heimatlichen Gefilde" von Karl-Hans Gross befindet, mit nur 3 m Breite, wesentlich kleiner, als „unser“ Einwanderungsbild. Ob es vor dem im AMG-Haus ausgestellten Triptychon mit den Abmessungen 5 x 1,5 m noch ein „Originalbild“ gab, das von Jäger signiert war und die Größe von 6 x 2 m hatte, und wenn ja, was mit diesem Bild geschah, konnte weder von Dr. Peter Pink, noch von anderen Jägerforschern wie Prof. Karl-Hans Gross oder Dr. Annemarie Podlipny-Hehn mit Sicherheit festgestellt werden. Sicher ist jedoch, dass das Einwanderungstriptychon im Frühjahr 1910 in Gertjanosch bei der Eröffnung der Gewerbe- und Landwirtschaftsausstellung feierlich enthüllt wurde. Das Bild war damals gemeinsamer Besitz von Adam Röser und Stefan Jäger und blieb zunächst bei Röser in Gertjanosch. Nach Recherchen von Dr. Pink, hat Jäger später das Bild zu sich nach Hatzfeld genommen. Wegen finanziellen Schwierigkeiten, die sowohl Röser als auch Jäger hatten, wurde das Bild, durch Vermittlung vom vormaligen Bürgermeister Temeswars Telbisz von Bürgermeister Geml für die Stadt angekauft. Karl-Hans Gross nennt einen angeblichen Kaufpreis von 2000 Kronen und setzt den nicht genau bekannten Verkaufstermin noch vor dem Ausbruch des I. Weltkrieges an. Das heute noch vorhandene Bild kam somit in den Besitz des Städtischen Museums, von wo es 1940 auf dem Tauschweg für angeblich zwei Popescu-Bilder in den Besitz des Kulturamtes der Volksgruppe gelangt. In der Folgezeit bis Herbst 1944 war das Bild im Ausstellungsraum des Kulturamtes der Volksgruppe, im Scherter-Haus, ausgestellt, wo es „eine überragende Stellung einnahm“. Im Herbst 1944 wurde das Triptychon nach Blumenthal gebracht, wo es zusammengerollt auf einem Dachboden die Kriegswirren relativ schadlos überstand. Wie N. Berwanger berichtet, haben die in das Haus eingezogenen Kolonisten das Bild für zwei Liter Rotwein verkauft, wonach es wieder in den Besitz des Temeswarer Museums gelangte. Dort lag das Bild ein gutes Jahrzehnt im Keller bis es 1967 bei einer Retrospektivausstellung wieder an die Öffentlichkeit kam. Bei der Einrichtung der Jägergedenkstätte 1969, kam das Einwanderungsbild als Leihgabe des Museums nach Hatzfeld, wo es bis zur Schließung der ersten Gedenkstätte 1989 blieb, wonach es wieder in die Verwahrung des Museums kam. 1992 kam Jägers Einwanderungsbild schließlich nach Deutschland, wo es beim Heimattag in Ulm und in weiteren 6 Städten ausgestellt war.
Zurückgebracht nach Temeswar, wurde das Bild 1993 nochmals im großen Ausstellungsraum des Museums ausgestellt.
Schon bei der Planung des AMG-Hauses wurde die Ausstellung des Jägertriptychons in Erwägung gezogen und an der Hinterwand des Foyers eine entsprechende Ausstellungsfläche geschaffen. Das Bild konnte tatsächlich langfristig ausgeliehen werden und nimmt nun in dem aus weißem Marmor gestalteten Foyer einen Ehrenplatz ein. Im Gleichen Raum befindet sich Franz Ferchs Guttenbrunnbild mit dem banat-schwäbischen Hintergrund und die von Walter Kirchner gestaltete Bronzebüste Guttenbrunns. Die drei Kunstwerke schaffen zusammen den Eindruck einer schwäbischen „Walhalla“.

in: Banatica, Festgabe für Dr. Alexander Krischen zum 75. Geburtstage

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